Oh wie ich Suburbia liebe. Dieses Gefühl bestimmt Taktiken verfolgen zu wollen, und zu hoffen das ein bestimmtes Plättchen nochmal kommt oder besser nicht, damit es nicht ein anderer schnappt, die Möglichkeit immer was anderes bauen zu können, da die Belohnungen jedes Mal eine andere Stadt erwarten, dass alles und noch viel mehr. Suburbia macht viel Spaß. Gerne immer wieder.
Und dann kommt der Verlag daher und bringt ein Spiel das ähnlich aussieht von der Schachtel, ähnlich klingt vom Namen und ähnlich aussieht vom Material. Derselbe Künstler ist natürlich Absicht und der Name soll ja auch eine gewisse Käuferschaft ansprechen. Da werden natürlich Instinkte geweckt. Instinkte auf die ich gerne reinfalle. Ich bin für solche Aktionen immer zu haben. Ich liebe Erweiterungen und Spin-Offs. Wenn das Spiel gut ist.
In Subdivision versuchen wir eine Art Ortschaft an der Autobahn komplett zu füllen. Dafür gibt es nur fünf verschiedene Plättchen und diese sind mit Aktionen versehen. Um diese Aktionen aber nutzen zu können, Müssen wir was daneben bauen. Das erste Plättchen macht also nie etwas, aber eins der gedrafteten Plättchen daneben zu bauen, was bis zu sechs mal gelingen kann, aktiviert jedes Mal dieses Plättchen. Manche lassen einen Straßen bauen, andere Parks oder Seen. Das sind auch Plättchen die das Brett füllen, aber keine Aktionen auslösen. Aber jedes freie Feld ist am Ende ein bis drei Minuspunkte. Das klingt alles sehr spannend und zusammen mit dem beidseitigen Spielplan, der verschiedene Aufbauten ermöglichen soll, kommt da auch gleich das Bedürfnis auf, dass spielen zu wollen.
Aber die Enttäuschung folgt sehr schnell. Die fünf Plättchen sind sehr beliebig. Wer sich vorher Gedanken macht, welche Plättchen er wohin bauen will nimmt diese schon fast in einer beliebigen Reihenfolge. Straßen bauen ist stärker, weil es zusätzliche Siegpunkte gibt. Straßenbahnstrecken geben auch bur ein begrenzte Menge an Punkten, aber wir hatten immer alle die volle Punktzahl in dem Bereich. Das Draften ist schon fast wertlos, da ein entsprechende Mischung für jeden Sinnvoll ist. Und die vierte der vier Runden ist es sogar komplett unerheblich, da das Feld eh schon voll ist und die Spieler die ausgelösten Aktionen eh nicht mehr nutzen wollen oder können. Hauptsache das Brett ist voll. Egal mit was.
Subdivision hat bei mir vielleicht zu hohe Erwartungen geweckt, aber Spieltechnisch kann da ein echter Tiefschuss. Eine Runde weniger würde da eher einen Kampf auslösen, oder Teile die weniger das Brett füllen. Auch sind nur 5 Plättchensorten doch etwas langweilig, vor allem, wenn ein Spieler vier gleiche auf der Hand hat und jegliche Entscheidungen entfallen. Beim ersten Spiel ist das vielleicht nicht erkennbar, aber spätestens beim zweiten Spiel ist die Luft raus. Jedes weitere Spiel war ein Beschäftigungsqual.
Autor: Lucas Hedgren
Illustrator: Klemens Franz, Ollin Timm
Verlag: Bezier Games, 2014
Spielerzahl: 1-4 Kennerspieler
Links: Bezier Games / Luding / BoardGameGeek
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