Oh-Ha. Ein 2-Personenspiel von Ystari. Ich glaube das Erste an das sie sich ran trauen. Dazu noch mit einem Weltraumthema. Das funktioniert in Deutschland doch eigentlich nicht so gut, oder? Egal, ich freue mich, wenn die Verlage es immer wieder probieren, denn man weiß nie, ob es nicht einschlägt und einen Preis abstaubt, so wie auch Colt Express trotz des Western Themas, Spiel des Jahres geworden ist.
In Starfighter kommandieren wir jeder eine Flotte von Raumschiffen und fliegen diese aber nicht einfach leer durchs All, sondern benutzen diese vor allem um die Flotte des Mitspielers breit zu machen. Es ist ja nicht Starexplorer, sondern Starfighter. Und das verleidet mir das Thema ja schon fast wieder. Es hätte auch alles andere sein können. Vor allem ist die Geschichte, die im Regelheft erzählt so abgedroschen wie das 50e Deckbuilder-Spiel. Zum Glück ist dies keines davon. Obwohl, das hätte vielleicht dem Spiel noch einen Kick gegeben.
Die Spieler haben jeweils einen Sternenkreuzer der aus fünf Sektoren besteht und jeder dieser Sektoren 2 bis 4 Felder groß ist. Die Spieler ziehen Karten von einem gemeinsamen Stapel und versuchen die Karten geschickt zu platzieren um die Vorteile der Karten bestmöglich zu sichern. Die Karten sind dabei sowohl auf der Vorderseite als auch auf der Rückseite entsprechend unterschiedlich bedruckt. Während auf der Rückseite oft nur 2 Jäger und ein leerer Bereich sind, sind auf der Vorderseite etliche Sachen. Diese wollen natürlich am liebsten genutzt werden. Die Karten werden immer so angelegt, das sie die Karte dadrunter zur Hälfte verdecken. Durch den Beschuss und den Verlust einer Karte können also stärkere Bereiche freigeschoßen werden.
Vor allem da es etliche Effekt gibt die die Spielauslage von beiden Spielern beeinflussen. So kann ich mir bei den meisten Optionen entscheiden, dies auf meine Auslage anzuwenden, oder auch auf die des Mitspielers. Da kommt Planung in großem Maße rein.
Allerdings beschränken sich die Optionen auf die Kartenhand und wird so sehr taktisch. Klar kann ich die Karten des Mitspielers vielleicht verschlechtern, aber wenn ich selber nur schwache Karten habe, dann wird das nicht viel helfen. Klar kann ich Sektoren frei lassen um mehr Kartennachschub zu bekommen, oder alles zumachen um meinem Gegner noch mehr Schaden zufügen zu können. Aber die Balance zu finden ist nicht immer so einfach. und natürlich die passenden Karten.
Denn hier wird deutlich, dass die meisten Karten nicht gleich stark sind. Sollen sie ja auch nicht sein, aber es gibt keinen Kostenpunkt. Es gibt Karten die können nur auf die oberen Felder gespielt werden, aber diese sind nicht unbedingt so viel Stärker, als andere. Und wenn ein Spieler nur passende Karten zieht und der andere nicht, dann lässt das schon Zweifeln. in der Theorie geht das Spiel lang genug um eine unglückliche Runde wieder aufzuholen, und so hatte ich einige sehr knappe Spiele. Aber das Gefühl seinen Karten komplett ausgeliefert zu sein fühlte sich nicht gut an. Es fühlt sich so altbacken an, dass ich schnell die Lust verlor. Sein Kartendeck vorher tunen zu können und so dem eigenen Deck etwas Thema geben zu können, wäre cool gewesen.
Wer also eine taktische Herausforderung sucht mit einem spannenden neuen Kniff wie die Karten vielseitig eingesetzt werden können, sollte auf jeden Fall einen Blick auf Starfighter werfen. Hier sind eine Menge Ideen schön verknüpft worden. Leider blieb bei mir nur der Frust hängen. Ein Gefühl, auf das ich gerne verzichte und wer dazulegt mehr über das speil als seine eigenen Spielfehler zu schimpfen, hat hier hohes Fluchpotential. Vermutlich auch zum Frust des Mitspielers.
Autor: Stéphane Boudin
Illustrator: Arnaud Demaegd, Neriac
Verlag: Ystari, 2015
Vertrieb: Asmodee
Spielerzahl: 2 Kennerspieler
Links: Ystari / Asmodee / Luding / BoardGameGeek
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