Die Idee von Barbarossa ist eigentlich genial.Wir kneten was und die anderen müssen das erraten. Was das Spiel damals so toll macht in den 80ern, war das da auch noch ein voles Speil drumrum war. Aber schon in den 90ern fing ich an das Spiel zu hassen. Das lag daran, das ich zu doof war schlecht zu kneten. Also richtig gut war ich nicht, aber wohl doch zu gut verglichen mit meinen Mitspielern. Warum das schlecht war? Es gab Minuspunkte wenn man zu früh oder zu spät erraten wurde. Die Idee dahinter war nicht zu gut und nicht zu schlecht zu kneten. Aber es nützt einem nichts, wenn die eigenen Knetkunst da nicht mithalten kann. Ein bisschen ist es so immer noch in Knätsel. Die Spieler die zu früh oder zu spät erraten werden bekommen halt nur weniger Punkte, aber zumindest verlieren sie keine.

In Knätsel kneten die Spieler zwei bis drei Figuren und stellen sie aus. Wer dran ist sucht sich ein Kunstwerk aus und stellt entweder zwei freie Fragen nach dem Objekt oder fragt nach einem konkreten der ersten fünf Buchstaben des Worts. Das allein ist schon eine große Änderung, sorgt es doch für eine angenehme Beschleunigung, falls alle auf dem Schlauch stehen. Wer glaubt es zu wissen wirft seinen Ratestein in den Trichter in der Mitte, wobei der Spieler am Zug immer Vorrate-Recht hat. Dieser Trichter sieht wie ein Mimik aus, aber es sorgt für eine faire Methode zu entscheiden wer zuerst raten darf. Oft wird es eh nicht gebraucht, denn der aktive Spieler errät es oft schon. Zumindest in unseren Runden.

Das tolle ist, mit ein paar guten Ratenversuchen kann man schnell in Führung gehen und dann aber mit einmal überheblich raten wieder zurückfallen. All unsere Spiele waren vergleichsweise knapp. Und bis zum Spielende durchzuhalten und nicht sich die fehlenden Punkte zu holen ist schwer. zu verlockend ist der frühzeitige Sieg. Auf der anderen Seite kann frühes raten mit nur einer richtigen Antwort locker wieder ausgeglichen werden. Allerdings hilft man den Mitspielern auch zu oft dabei, denn alles raten ist nun offen. Kein verdecktes Zettel zuschieben mehr. Das Metagame kann gespielt werden. Es kann aber auch einfach nur Freude daran sein zu kneten und andere die Kunstwerke erraten zu lassen.

Knätsel ist ein bisschen wie Barbarossa, jedoch um das ganze aufgeblasene Spiel drumrum verschlankt. Kein Glück mehr hoffentlich auf dem Ratefeld zu landen, kein heimliches Lösen und sehen wie jemand einen Pfeil in das Rateobjekt steckt. Es geht nur noch um offene Fragen stellen und freies Raten. Das macht Spaß und gibt dem Spiel etwas Leichtigkeit zurück, die der alten Version heutzutage fehlt, sie sogar sehr angestaubt wirken lässt. Eine super moderne Version, die mir deutlich mehr Spaß macht.

Daumen Hoch 1

Autor: Klaus Teuber
Illustrator: Fiore GmbH
Verlag: Kosmos, 2015
Vertrieb: Kosmos
Spielerzahl: 3-6 Familienspieler
Links: Kosmos / Luding / BoardGameGeek