Im Sommer werden die Dinos wieder durch das Kino stapfen; der neueste Jurassic Park Film steht an. Schmidt Spiele bringt quasi ein Spiel heraus, was sich dem Thema der Dinos und der Evolution annimmt. Thematisch bewegen wir uns also weit abseits von den ausgelatschen Mittelalterpfaden. Hier wartet etwas recht frisches auf die Spieler.
In anderen Ländern ist dieses Spiel bereits ein Hit, kann es auch mich überzeugen?
Worum geht es in Evolution?
Evolution ist ein Kartenspiel, indem die Spieler Tierarten „erschaffen“ und diese mit Eigenschaften versehen können. Es können sich friedliche, riesige Pflanzenfresser entwickeln oder schnelle Fleischfresser oder oder oder. Die Möglichkeiten der Evolution sind quasi unbegrenzt. Ihr müsst stets auf eure Mitspieler achten und euch gegebenenfalls an die neue Lebenswelt anpassen, Evolution halt. Jede Runde wird beendet mit dem großen Fressen und wer am Ende die Nahrungschips einsammeln konnte, der gewinnt dieses Spiel. Es gilt Survival of the Fittest!
Was steckt in Evolution?
- 1 Spielbrett „Wasserloch“
- 110 Eigenschaftskarten
- 14x „Fleischfresser“
- 6x je andere Eigenschaften
- 19 Tierarten-Tableaus
- 38 Holzmarker
- 19 grün, 19 braun
- 180 Nahrungschips
- 5 Nahrungschips-Beutel
- 1 Startspielermarker
- 1 Kartenübersicht
- Spielregeln in deutsch
Dem Spiel liegt eine Spielregel und nochmal ein Extrablatt mit Erläuterungen zu den einzelnen Karteneffekten bei.
Wie spielt sich Evolution?
Der Spielablauf für Evolution ist recht einfach. Zu Anfang erhält jeder Spieler ein Tableau für seine erste Tierart und den Beutel für die Nahrrungschips. Jetzt wird das Wasserloch in die Tischmitte gelegt, die Karten gemischt und schon kann das Spiel starten.
Jeder Spieler erhält drei Karten + eine Karte für jede Tierart, die er vor sich liegen hat.
Als erstes müssen die Spieler das Nahrungsangebot im Wasserloch festlegen. Dafür schauen sich alle Spieler ihre Karten an und legen eine ihrer Karten verdeckt auf das Wasserloch. Die Zahl in der Ecke gibt an, wieviele Nahrungschips später auf das Wasserloch gelegt werden.
Danach folgt die Phase des Kartenausspielens. Der Startspieler beginnt und spielt so viele Karten aus, wie er möchte, danach folgen die anderen Spieler. Es gibt auch noch die Variante, dass alle Spieler mehr oder weniger gleichzeitig ihre Karten ausspielen. Das beschleunigt natürlich das Spiel, allerdings kann man nicht mehr so gut auf Aktionen der anderen Spieler reagieren, wenn man hinter denen in der Reihe ist.
In seiner ersten Aktion versieht der Startspieler seine Tierart mit einer Eigenschaft, diese wird ebenfalls verdeckt ausgespielt und erst am Rundenende aufgedeckt.
In seinem zweiten Zug legt der Startspieler eine seiner restlichen Handkarten offen ab und lässt seine Population um 1 Punkt steigen.
Mit seiner letzten Karte möchte der Spieler eine neue Spezies erschaffen. Dazu nimmt er sich ein weiteres Tableau und platziert jeweils einen grünen und braunen Marker. Jetzt besitzt der Spieler zwei Spezien
Nachdem alle Spieler keine Karten mehr ausspielen möchten, werden die verdeckten Eigenschaftskarten umgedreht.
Die letzte Phase in einer Spielrunde ist das Fressen. Dafür werden alle Karten, die auf dem Wasserloch liegen umgedreht und die entsprechende Anzahl an Nahrungschips abgelegt.
Jetzt dürfen sich alle Spieler, immer Reihum, einen Chip nehmen und auf ihre Tierarten-Tableaus verteilen.
Hier bekommt eine Tierart keine Nahrung mehr und stirbt dadurch aus. Das Tableau wird wieder entfernt. Es kann allerdings niemals vorkommen, dass ein Spieler keine Tierart mehr vor sich liegen hat.
Diese Tierart ist satt und kann keine weiteren Chips mehr nehmen. Jede Tierart kann maximal so viele Chips erhalten, wie ihre Population beträgt.
Alle Nahrungschips wandern nach dem Fressen in den Sack. Die Nahrungschips bilden bei Spielende einen Großteil der Siegpunkte.
Hier entwickelt sich ein Fleischfresser. Diese Tierarten bekommen ihre Nahrung nicht mehr aus dem Wasserloch, sondern müssen andere Tierarten angreifen, um satt zu werden. Daher ist die Größe für Fleischfresser sehr wichtig, aber auch die Pflanzenfresser können sich über ihre Größe schützen. Denn ein Fleischfresser kann nur angreifen, wenn er größer ist, als die andere Tierart
Daher ist die Größe für Fleischfresser sehr wichtig, aber auch die Pflanzenfresser können sich über ihre Größe schützen. Denn ein Fleischfresser kann nur angreifen, wenn er größer ist, als die andere Tierart.
Nachdem der Kartenstapel durchgespielt ist, endet das Spiel. Am Ende gibt es Punkte für jeden Nahrungschip, für die Populationsgrößen von Tierarten und jede Eigenschaftskarte.
Was denke ich über Evolution?
Evolution ist im Grunde ein sehr simples Kartenspiel, was die meisten Spieler vor keine großen Herausforderungen stellen sollte. Ihr bekommt Karten und spielt diese aus, dafür habt ihr immer vier Optionen. Der Reiz kommt dann über die Eigenschaften, den man den Tieren geben kann. Wie passt man sich an? Was machen die anderen Spieler? Wann taucht der der erste Fleischfresser auf und wie begegnet man diesem? Das sind die Fragen, die in diesem Fall sehr wichtig sind. Die Interaktion am Tisch ist sehr hoch und das Spiel ist auch recht thematisch. Da weiß das Spiel zu überzeugen.
Auch ist die Übersichtlichkeit wirklich hoch, man erkennt sofort wie groß eine Population ist und die Fleischfresser-Karten sind rot gestaltet, das deutet sofort auf Gefahr hin.
Es macht wirklich Spaß mit den Eigenschafts-Karten rumzuspielen und irgendwelche abstrusen Tierarten zu erschaffen. Man kann seiner Phantasie wirklich freien Lauf lassen und sich vorstellen, wie diese spezielle Tierart nun ausschauen könnte.
Aber irgendwie konnte das Spiel bei mir nicht zünden und es fällt mir schwer festzumachen warum. Vielleicht liegt es daran, dass das Spiel doch sehr aggressiv sein kann und man die Mitspieler angreift. Normalerweise bin ich eher der Spieler, der friedliche Aufbauspiele mag. Hier geht das leider nicht, denn irgendwann entwickelt sich ein Fleischfresser am Tisch und greift die Pflanzenfresser an und mischt quasi den ganzen Spieltisch mit seiner Spezies auf. Man kann sich zwar durchaus effektiv davor schützen, dennoch stört es mich. Man könnte jetzt argumentieren, dass das wieder thematisch ist usw., aber mir missfällt es.
Spieler, die thematische Spiele suchen werden hiermit sicherlich sehr glücklich werden, allerdings sollte man bedenken, dass hier auch sehr aktiv gegen andere Spieler gespielt wird. Das muss man mögen, ich mochte es nicht so sehr.
Autor: Dominic Crapuchettes, Dmitry Knorre & Sergey Machin
Illustrator: John Ariosa, Catherine Hamilton, Kurt Miller & Jacoby O’Connor
Verlag: Schmidt Spiele, 2015
Spielerzahl: 2-5 Familienspieler
Links: Schmidt Spiele / Luding / BoardGameGeek
Ihr habt da leider nen kleinen Regelfehler drin. In der Kartenausspielphase kommt jeder Spieler (beginnend beim Startspieler) genau 1x dran, muss dann aber ALLE Karten die er spielen möchte, sofort aus- bzw. anlegen.
Ansonsten tolle Idee mit der „Lichtbilder“-Reihe!
Hallo,
vielen Dank für den Hinweis, wahrscheinlich bin ich im Moment total verunsichert, weil ich im letzten Beitrag so einen großen Regelschnitzer in Vienna hatte. Aber ich kann dir sagen, dass wir das Spiel immer so gespielt haben, dass erst ein Spieler alle Karten gespielt hat und dann der nächste an der Reihe ist. So habe ich auch die Bilder aufgenommen. Ich habe den Beitrag auch schon entsprechend verbessert. Das ist der Vorteil am Bloggen, da kann Fehler nochmal berichtigen 😉
Vielen Dank für das Lob. Schön, dass dir das Lichtbilder Konzept gefällt, aber den Blog gibt es schon fast drei Jahre. Aber ich freue mich natürlich immer sehr über neuen Leser, damit hat sich der Zusammenschluss schon gelohnt.
Wir sind in der Regel auch Kuschelspieler, die keine Take-That Mechanismen mögen, aber in Evolution klappt das. Ich denke das liegt am Thema…. Fressen oder Gefressen werden. Meine Frau mutiert äähhm evolviert gerne mal zum Carnivoren 🙂
Ich finde das Spiel ist perfekt gelungen. Die Regeln sind einfach und in 5-10 Minuten erklärt. Das Spiel dauert nicht lang, so dass man eine Lernrunde spielen kann, und dann nochmal Spielen kann, dass sich keiner im Nachteil fühlt.
Es hat, wenn man will sogar einen lehrreichen Charackter über die Evolution… Solange es genug Pflanzennahrung und Platz am Wasserloch gibt, braucht es keine Fleischfresser, sollte es jedoch knapp werden, wird sich die ein oder andere Spezies dazu entwickeln 🙂
Ich wäre arg traurig, wenn die Flug-Erweietrung nicht erscheinen würde…. aber dennoch muss man Schmidt Spiele hier vorwerfen, dass Sie am Material gespart haben. Wer die US Version gesehen hat, wundert sich über die deutsche version:
Karten haben wie fast immer weiße Ränder…. wiso?
Es sind weniger Karten im Spiel, so dass das Spiel nur noch für 5 statt 6 Spieler ausgelegt ist. (Workaround empfohlen von Dominic Crapuchettes: Ablagestapel mischen und 19 Karten wieder unter den Kartenstapel legen… dann hat man die selbe Anzahl wie in der US Version… leider nicht die gleiche Verteilung….) Es gibt ja leider wirklich wenig gute schnelle nicht zu simple 6-Spieler Spiele.
Den Startspielermarker hätte sich Schmidt Spiele schenken können, der ist hässlich… ich werde wohl ins Spielwarengeschäft gehen müssen um Ersatz zu besorgen 🙂
Und die Säckchen… naja auch hierfür hätte ich gerne noch ein paar cent oben drauf gelegt…
Sonst grandioses Spiel… kommt sicher öfter auf den Tisch 🙂
Ich finde es etwas kurz Schmidt Spiele vorzuwerfen, dass sie sparen. Hätten sie nicht an Kosten gesparrt, hätte das Spiel im Handel 50 € gekostet und wir sind uns einig, dass es sich dann deutlich schlechter verkaufen würde. Vermutlich so schlecht, dass es gar nicht mehr gemacht werden müsste.
Das fängt mit dem weißen Rand ein. Der Vorteil ist, dass die Karten auf dem Bogen mit nur einem Schnitt getrennt werden können. Ohne Rand sind es zwei Schnitte, was alleine diese Kosten verdoppelt. Die Kosten hochgerechnet sind das locker 5€ bis in den Handel. Dasselbe mit der Kartenzahl. Mit 19 weiteren Karten wird vermutlich ein weiterer Druckbogen gebraucht. Dies hätte inklusive den Karten die leer wären und weggeworfen werden können das Spiel ebenfalls deutlich teurer gemacht. Und ein Säckchen der 5cent mehr kostet sind auch 2 € im Handel. Das Material für den sechsten Spieler, wo es viele gibt die keinen sechsten Spieler brauchen mal außen vorgelassen.
Und ja, natürlich wäre das alles cool, und man könnte sagen, dass man dies gerne dennoch gekauft hätte, ist die bittere Wahrheit, das es im Handel da draußen so nicht funktioniert. Ich liebe auch viel und schönes Material, aber es muss halt wirtschaftlich auch funktionieren.
Nunja, da hast du etwas mehr Einsichten als ich als Kunde.
Dennoch sehe ich doch viele Spiele in meinem Regal, die ich zum fast ähnlichem Preis gekauft habe, und doch deutlich mehr, bzw wertigeres Material enthalten ist.
Es mag jetzt sicher an der Unbekanntheit des Spieles liegen, und ich weiss auch nicht, wo Schmidt Spiele produzieren lässt.
Das mit den Druckbögen mag ein Argument sein, aber aufällig ist trotzdem dass fast alle Spiele nur 2-5 oder 2-4 Spieler unterstützen. Und das kann kein Zufall sein, wenn das Orginal dann sogar mehr Spieler zulässt.
Wir haben unseren Workaround gefunden… die Karten werden wieder reingemischt, die Spezientafeln müssen halt reichen, notfalls mit Papier nachhelfen, und die Säckchen werden einfach selbst genäht.
Nach mehreren Spielen sind die einfach lächerlich groß für die paar Marker die da rein wandern…. (hier hätte man sicher Material einsparen können, aber wahrscheinlich hat man hier auf Standardware zurückgegriffen.)
Das Aggressive, hmmm ja. Ist schon so ne Sache… Ich mags, andere weniger…. aber ist ja bei Mensch Ärger dich nicht auch so 🙂
Wir hatten jedenfalls schon sehr lustige Kombis… Ich musste einmal weil ich was übersehen habe meine Eigene Kreatur fressen, obwohl diese auch Hörner hatte… Mein Fleischfresser is dabei ausgestorben 🙂
Ja, ich habe auch echt Probleme festzumachen, woran es bei mir liegt, dass ich das Spiel nicht mag. Vielleicht ist es halt dieses leicht aggressive, keine Ahnung. Ich kann halt nur sagen, dass es bei mir leider nicht gezündet hat, obwohl ich die Idee und das Thema durchaus reizvoll ist.