Viele Deutsche zieht es in den heißen Sommermonaten in nordische Gefilde. Lookout Spiele schickt euch heute thematisch auf die Inneren Hebriden, der namensgebenden Insel Skye. In Isle of Skye müsst ihr zum König der Clans aufsteigen. Das Spiel stammt von den beiden Autoren Andreas Pelikan und Alexander Pfister. Diese beiden haben mit Broom Service den Preis für das Kennerspiel des Jahres 2015 gewonnen.
Aber kann Isle of Skye an den Erfolg anknüpfen und eine frische Brise in das Legespielgenre bringen?
Worum geht es in Isle of Skye?
Ihr seid der Häuptling eines von fünf Clans und ihr konkurriert um die Vorherrschaft auf der Insel Skye. Ihr baut während des Spiels euer Clangebiet aus und müsst mit den anderen Clans möglichst clever handeln. Das Spiel endet nach 5/6 Runden und der Spieler, der sein Clangebiet möglichst effektiv an die entsprechenden Punktebedingungen angepasst hat gewinnt diesen Wettstreit.
Was steckt in Isle of Skye?
- 1 doppelseitiger Spielplan
- 16 Wertungsplättchen
- 73 Landschaftsplättchen
- 5 Landschaftsplättchen „Burg“
- 73 Geldmünzen
- 22x 1 Gold, 20x 2 Gold, 18x 5 Gold, 13x 10 Gold
- 1 Startspielerplättchen
- 6 Sichtschirme
- 5 Spielsteine
- 1 Stoffbeutel
- 6 Abwurfmarker
- 1 Spielregel in deutscher Sprache
Wie spielt sich Isle of Skye?
Um mit einer Partie Isle of Skye zu beginnen muss man nicht viel vorbereiten, denn die Spielfelder entwickeln sich im Spielverlauf. Lediglich der Spielplan muss mit vier zufälligen Wertungsplättchen bestückt werden. Davon stehen insgesamt stehen 16 zur Auswahl. Die Spielsteine starten auf dem 0-Punkte Feld und der weiße Rundenanzeiger wird auf das erste Wertungsfeld gestellt. Die erste Wertung erfolgt am Ende jeder Runde.
Jeder Spieler erhält seine „Startburg“, diese legt er vor seinen Sichtschirm, alle andere Landschaftsplättchen verschwinden im Stoffbeutel.
Der Rundenablauf ist auf der Rückseite des Sichtschirms wirklich übersichtlich abgebildet.
Zuerst erhaltet ihr euer Einkommen für die aktuelle Runde, danach werden drei Plättchen aus dem Beutel gezogen. Jetzt müsst ihr euch quasi von einem Plättchen trennen, indem ihr die „Axt“ verdeckt hinter einem der Plättchen platziert.
Jetzt gilt es die Preise für die anderen beiden Plättchen zu bestimmen. Auch dies geschieht verdeckt hinter dem Sichtschirm. Dies bestimmt nun den Betrag, den die Mitspieler für die Plättchen zahlen müssen, wenn sie eines der entsprechenden Landschaftsplättchen kaufen möchten. Diese Aktionen führen alle Spieler gleichzeitig durch.
Als nächstes heben alle Spieler ihre Sichtschirme hoch und zeigen damit, wie hoch die Preise für ihre Landschaftsplättchen sind und welche Teil wieder zurück in den Beutel wandert.
Reihum darf nun jeder Spieler ein Plättchen bei einem anderen Spieler kaufen. Dafür muss er den angezeigten Preis zahlen. Die gekauften Plättchen können später zum eigenen Clangebiet hinzugefügt werden.
Liegen nach einer Kaufrunde noch Plättchen vor einem Spieler, dann erhält dieser Spieler die entsprechenden Plättchen. Allerdings muss verliert er nun das Geld, mit dem er das Teil versehen hat.
Nach der Kaufphase folgt die Bauphase, hier wird das eigene Gebiet mit den Landschaftsplättchen erweitert. Hierbei ist zu beachten, dass immer die Landschaften passend angelegt werden. Die Strassen können abgeschnitten werden.
Als letztes folgt nun die entsprechende Wertung für die Runde. In diesem Beispiel wird jeder Spieler mit einem Punkt für jedes Schaf im eigenen Gebiet belohnt.
Im Beispiel erhält der rote Spieler 1 Punkt, da sich ein Schaf in seinem Gebiet befindet.
Der Marker wird nun im die entsprechende Punktzahl vorwärts bewegt.
Die zweite Wertungsrunde kündigt sich an. Der Marker wandert auf das nächste Feld. Nun ist es besonders wichtig, dass möglichst viele Kühe über Straßen mit der Startburg verbunden sind.
So wächst das Clangebiet und es gibt immer wieder neue Situationen auf die man sich einstellen muss.
Nach und nach sammelt sich auch immer mehr Geld bei den Spielern an, allerdings steigen damit auch die Preise für die Landschaftsplättchen
Das Spiel endet nach 5/6 Runden und es folgt eine letzte Schlußwertung. Jetzt müssen noch die Schriftrollen (die sich auf einigen Plättchen befinden) ausgewertet werden und pro 5 Gold erhalten die Spieler 1 Punkt. Der Spieler mit den meisten Punkte steigt zum König der Isle of Skye auf.
Was denke ich über Isle of Skye?
Isle of Skye wird sicherlich sehr oft mit Carcassonne verglichen werden, da es sich hierbei auch um ein Legespiel mit quadratischen Plättchen handelt. Aber in meiner Ansicht hinkt dieser Vergleich, denn in Isle of Skye spielen, neben dem Legen der Plättchen, noch andere Spielmechanismen eine sehr prominente Rolle. Denn das Bestimmen der Einkaufs-/ Verkaufspreise der Landschaftsplättchen ist für mich ein sehr genialer Kniff, der die Interaktion stark anhebt und die Wartezeit auf andere Spieler minimiert. Man ist immer involviert und auch interessiert, was die anderen Spieler nun vorhaben oder vorhaben könnten. Ich habe das Gefühl, dass die beiden Autoren stets darauf bedacht sind möglichst wenig Wartezeiten in ihren Spielen aufkommen zu lassen. Bei Broom Service war das stellenweise sehr ähnlich mit dem Aussuchen der Karten.
Beim Abschätzen der Preise muss man stets die Mitspieler im Auge behalten und kalkulieren, ob sie eines der eigenen Plättchen gerne kaufen möchten, dann darf der Preis ruhig höher angesetzt werden, oder will man selbst ein eigenes Plättchen behalten? Wie hoch soll der Preis dann sein? Diese Überlegungen machen Spaß und es es ist ein stetes abwägen was man will, was der andere haben will usw. An so etwas habe ich total Spaß.
Danach folgt das Zusammenbauen des eigenen Clangebietes, hierbei habe ich immer ein wenig Probleme damit, dass die Straßen nicht unbedingt fortgesetzt werden müssen, aber eigentlich sollten. Mein Kopf stellt sich da wohl etwas quer, aber nach einigen Partien klappt das dann auch.
Ganz besonders muss ich das Material loben, es ist wirklich hervorragend. Ein schön großer Stoffbeutel erleichtert das Hereingreifen ungemein, die Sichtschirme sind eine gute Hilfestellung und auch der Extra-Sichtschirm ist eine gute Entscheidung gewesen, denn so kann man den Spielablauf für alle sichtbar nochmal zusätzlich auf dem Tisch platzieren. Aber die beste Materialentscheidung war, dass man die Goldmünzen unterschiedlich groß und unterschiedliche farbig gemacht hat. Das Hantieren wird damit unglaublich erleichtert und auch die Sichtbarkeit auf die Goldbeträge ist ziemlich perfekt.
Für mich ist Isle of Skye ein Spiel mit sehr kurzen Wartezeiten, recht hoher Interaktion und vielen kniffeligen Entscheidungen. Zusätzlich ist der Wiederspielreiz hier unglaublich hoch, da sich das Spiel mit den Wertungsplättchen immer anders spielt. Es macht sogar einen Unterschied, in welcher Reihenfolge die Wertungen ausgelöst werden. Zusätzlich ist das Frustpotential nicht ganz so hoch, da im Spiel ein kleiner „Catch-up“-Mechanimsus eingebaut ist. Allerdings wird ein erfahrener Spieler einen unerfahrenen Spieler kaum eine Chance lassen.
Isle of Skye ist in meinen Augen ein absoluter Knaller im doch eher leeren Sommerloch für die Spieler. Wer im Moment auf der Suche ist nach neuem Spielfutter, der muss hier unbedingt zuschlagen.
Autor: Alexander Pfister, Andreas Pelikan
Illustrator: Klemenz Franz
Verlag: Lookout Spiele, 2015
Spielerzahl: 2-5 Kenner
Links: Lookout Spiele / Luding / BoardGameGeek
Wie spielt sich denn das Spiel mit 2 Spielern? Hier könnte ich mir vorstellen, dass es gar nicht so dolle ist.
… und schon habe ich (fast) bereut, bei meiner gestrigen Spielebestellung ‚Isle of Skye‘ nicht dazu gepackt zu haben. Allerdings interessiert mich auch sehr, wie sich das Spiel zu zweit spielt.
Lustigerweise habe ich das Spiel noch gar nicht zu zweit gespielt. Das kommt eigentlich eher weniger vor. Aber ich glaube, dass sich das Spielgefühl deutlich unterscheidet. Da man ja immer 2 Plättchen zum verbauen zur Verfügung hat im 2er Spiel. In anderen Partien kann es ja vorkommen, dass man 3 oder nur 1 Plättchen hat. Da denke ich, dass sich die Spiele schon sehr unterscheiden. Vielleicht komme ich am Wochenende dazu, dass man auszuprobieren.
Moin. Also wir haben zwar erst 2 Partien gespielt, gefällt uns aber sehr gut. Wir haben 2 2er-Spiele gemacht. Auch dort kann es vorkommen, dass der eine 1 bis 3 und der andere 1 Plättchen hat (nicht zwangsweise immer 2): der Mitspieler kann ja durchaus kein Geld haben, um überhaupt ein Teil zu kaufen und schon hat man selber 2 plus das Teil was man ihm abkaufen kann, also bis zu 3. Da man nur 1 Teil kaufen kann, bleibt einem selber immer mindestens eins. Wir haben zudem eine unbeabsichtigte Variante gespielt. Beim ersten Spiel hatten wir die Regeln falsch interpretiert und auch die Teile hinter den Schirm gepackt statt nur das Geld. Das gefiel uns im Spiel zu zweit besser als mit für alle beide sichtbaren Teilchen …
Ich kann der ausführlichen Rezension voll zustimmen. Für mich gehört „Isle Of Skye“ bereits jetzt zu meinen absoluten Lieblingsspielen. Wir haben es, nach mehreren Partien zu dritt, jetzt auch 1x zu viert und ein paar Mal zu zweit gespielt. Die absolute Stärke spielt es sicherlich ab 3 Spielern aus. Aber zu zweit ist es auch noch sehr gut zu spielen.
Der oft angeführte Vergleich zu Carcassonne hinkt beträchtlich. Der Plättchenhandel mit Kauf und Verkauf bringt für mich bei Weitem mehr Tiefe ins Spiel von „Isle Of Skye“. Ich kann „Isle Of Skye“ voll empfehlen! (nicht nur für Schottland bzw. Skye-Fans)