No Risc, no Fun. oder auf Deutsch, wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Dieses alte Sprichwort soll immer deutlich machen, dass man nicht immer nur auf Nummer sicher gehen sollte, sondern ab und zu auch mal was riskieren muss. Wenn das Risiko aufgeht, entstehen neue Möglichkeiten und wenn es schiefgeht, dann kann man immerhin sagen es probiert zu haben. Hans im Glück hat schon öfter versucht aus dem reinen Kennerbereich auszubrechen. Sei es mit Spielen wie Ranking oder Kartenspielen wie T-Rex. Der Versuch mit Carcassonne war so erfolgreich, dass es zum Millionseller wurde. Andere Spiele des Verlags, haben das bisher nicht nachgemacht.
Skyliners fällt ebenfalls in diese Gruppe. Es ist ein Spiel mit Plastikmaterial, welches als Familienspiel daher kommt. Entsprechend wird es von einigen als solchen abgetan und sie warten sehnsüchtig auf das nächste Werk, welches wieder rin ihr Beuteschema passt. Dabei ist Skylines ein astreines Kennerspiel. Es halt einen vollwertigen 3D-Aufbau, der das Speil haitisch geradezu perfekt macht. Ja es gibt eine Familienspiel-Version um die Grundregeln kennenzulernen, aber da ist nicht so viel drin, wenn man das nicht auf jeden Fall zu viert spielt.
Anders sieht es aus, wenn man in der vollen Version spielt. Denn nun kann jedes Ergebnis gut sein. Nicht nur Türme den Anderen vor die Nase bauen, sondern auch viele Türme sehen oder auch wenige. Solange diese möglichst früh auch getippt wird. In diesem Spiel gibt es dabei unfassbar einfache Regeln. Wer dran ist, darf entweder zwei Bauteile setzen oder ein Bauteil und eine Bauplanung einreichen. Die meisten Steine sind 2 Stockwerke hoch, während die Parks und Dächer nur 1 Stockwerk haben. Dadurch werden eventuelle Pattsituation gut vermieden. Die Spieler müssen halt nicht nur den höchsten Turm bauen, sondern möglichst so, dass sie auf der einen Seite vielleicht viele sehen, aber auch das ihre Planung aufgehen. Auf der anderen Seite aber die Pläne der Mitspieler zu lesen und diese geschickt zu durchkreuzen. Dabei ist ein Spiel mit unter 30 Minuten selbst zu viert schnell gespielt und fordert gleich zur nächsten Runde auf.
Wer bei dem Spiel aufpasst wird Anleihen erkennen an ein Sorte Logikpuzzle, wo der Spieler Türme so platzieren muss, das in jeder Reihe und Spalte nur ein Haus der gleichen Höhe steht und an den Seiten steht wie viele Häuser zu sehen sind. An solchen Rätseln hatte ich auch schon immer meinen Spaß. Daraus ein vollwertiges Brettspiel zu sheen stimmt mich doppelt erfreut, und erklärt vermutlich, warum mir das Spiel so zusagt. Der Planner, der Logiker und der Leser sind bei mir gefragt. Und das macht mir Spaß.
Auch die Teile sind klasse und machen Spaß in die Hand zu nehmen. Die Steine sind perfekt gearbeitet. Leider trifft das aber nicht den gesamten Eindruck des Spiels. So ist das Material schwer zu verstauen. Das Tiefziehteil kann beim quetschen, dellen kommen oder an manchen Stellen einreißen. Auch die Punktmarkierung am Schachtelrand, welches nicht neu ist, aber mit den Vögeln die nur einfach geknickt sind, doch eher krampfig wirkt. Hier wird der gute Eindruck des Spiels von Kleinigkeiten getrübt. Ein Blick auf andere Lösungen hätte bestimmt geholfen. Dann wäre aber vermutlich der angestrebte Kampfpreis im Familiensegment in Gefahr geraten.
Es ist immer ein Abwegen. Aber das Spiel wird wohl kein langes Leben haben, und das liegt nicht an diesen Faktoren, sondern vermutlich, weil die Kernkäuferschaft, vom Verlag etwas anderes erwartet. Ich fände das sehr schade. Denn mir macht das Speil einen Heidenspaß.
Autor: Gabriele Bubola
Illustrator: Michael Menzel
Verlag: Hans im Glück, 2015
Vertrieb: Schmidt Spiele
Spielerzahl: 2-4 Familienspieler
Links: Hans im Glück / Schmidt Spiele / Luding / BoardGameGeek
Schön dass dir das Spiel gefällt, hat man ja auch im Brettspielclub bei Hunter und Cron gesehen. Ab diesem Moment wollte mir das Spiel gefallen, leider ist es bei uns komplett Durchgefallen. Im Kurzen:
– Man muss zu viert spielen, sonst wankt das Spiel
– zu viel Chaos und zu wenig Strategie
– der Ärgerfaktor ist UNS zu hoch gewesen.
Positiv ist das Material, die Möwen mal ausgenommen und die kurze Spielzeit. Die Regeln sind super einfach, auch wenn die lange Anleitung anderes vermuten lässt.
Man muss Hans im Glück gratulieren, den Mut zu haben, mal was Neues zu probieren. Wo wären wir, wenn jeder immer das Selbe machen würde.
Ich kann sehen, warum es manche wirklich toll finden, in meinem Regal ist dafür leider kein Platz 🙂 Dafür ist die Konkurrenz anderer abstrakter Spiele zu hoch. Allerdings vermisst mein Knopf zu Hause die Stapelhäuser… böser Papa. 🙂
Meiner Meinung nach wankt das Spiel nicht, mit 2 oder 3 Spielern. Das Spiel wankt, wenn 2 oder 3 gegen einen Spieler spielen. Aber das gibt es in vielen anderen Spielen auch. In die anderen Eindrücke sind schwer zu widerlegen, aber natürlich nachvollziehbar. Es ist halt ein Abstraktes Spiel.