Das schönste an Take it Easy ist die Tatsache, dass Besserwisser zeigen können das sie es am besten wissen. Jeder kennt die Spieler die einem sagen, das man das doch nicht so machen solle, sondern lieber anders. Sie erklären, dass doch logischerweise das jeder sofort sieht, das das mehr bringt, weil sie schneller als ein Supercomputer die richtige Lösung schon ausgerechnet haben. Solche Leute gehen einem auf den Zeiger und gerade mit denen spiele ich gerne solche Spiele wie Take it Easy oder Limes oder Don Quichot. Denn dann zeigt sich, das wirklich die beste Berechnung war, oder ob mein Bauchgefühl nicht besser war. Karuba ist der neuste Vertreter in dieser Linie.

Alle haben das gleiche Brett, dieselbe Plättchen und natürlich auch logischerweise dieselben Ziele. In diesem sind die aber anders als in Take it easy Variabel. Wir müssen vier Forschern helfen zu ihren Tempeln zu kommen. Und sowohl die Forscher als auch die Tempel sind variabel aufsetzbar. Nun kommt aber noch ein tolles Element. Wir versuchen nicht nur möglichst günstig die Weg zu legen um schnell an die Ziele zu kommen, sondern wir müssen die Forscher auch noch bewegen. Dazu müssen wir statt das Plättchen anzulegen, dieses abwerfen um die Zahl der Ausgänge darauf in Schritten zu gehen. Und das möglichst schnell, denn je schneller es jeder schafft, desto mehr Punkte gibt es. Obendrein liegen am Weg noch kleine Ablenkungen in Form von Gold und Diamanten, die uns alle verlangsamen, denn schließlich können wir .. oh schau mal ein Spiel.

Das schöne ist, am Anfang schaut jeder noch Neugierig wo die anderen Spieler ihr erstes Teil hinlegen. Aber nach den ersten anderen Entscheidungen interessiert dies eigentlich nicht mehr, denn man ist sich sicher, besser zu planen. Die Punkte am Spielende geben einem dann Recht. Oder auch nicht. Dann wird auf den Spieler geflucht, der gezogen hat, wie konnte er nur so schlecht ziehen. Dabei hatte dieser doch am wenigsten die Möglichkeit zu überblicken, was noch alles möglich wäre. Ein Grund warum die Plättchen um das Spielfeld herum gelegt werden und nicht als Block daneben. Die Übersicht wird dadurch schwerer.

Karuba ist klasse. Es ist das sterile und abstrakte Take it Easy mit einem schönen Thema und vor allem auch für Kinder ergreifbar, wo Limes und Don Quichot etwas mehr Vorstellungsvermögen aufbringen richtig planen zu können. Das macht es zu dem Familienfreundlichsten Spiel von diesem Trio. Keine Frage, beide Spiele sind dennoch genial, aber Karuba hat sein eigenes Potential und verdient es neben diesen Spielen im Regal zu stehen. Ob das auch noch für Take it easy gilt, bin ich mir allerdings nicht mehr so sicher. Vielleicht hat ja einer meiner Leser aus einem Grund eines der anderen Spiele oder gar ein ganz anderes als Favorit. Lasst es mich wissen.

Daumen Hoch 1

Autor: Rüdiger Dorn
Illustrator: Claus Stephan
Verlag: Haba, 2015
Redaktion: Jürgen Valentiner-Brandt
Spielerzahl: 2-4 Familienspieler
Links: Haba / Luding / BoardGameGeek