In Essen 2014 gab es ein Spiel, welches als kleiner Geheimtipp galt: Medieval Academy. Ich selber hatte kein Exemplar abbekommen, aber das Spiel klang nach eine typischen Spiel, welches mich ich nicht anmachen würde. Der Name war eher ein nichts. Ein kurzer Blick auf die Schachtel machte es nicht besser. Ich kann im Nachhinein auch nicht sagen, wie das Spiel hätte besser gestaltet werden können. Mein Sohn fand das Titelbild auf Anhieb cool.
Schmidt Spiele hat das Spiel aber gut aufgegriffen. Einen Namen der nicht ausdrückt, das wir eigentlich in der Ausbildung stecken, sondern dass wir das alles für eine schöne Frau machen, ist vielleicht auch deutlich Deutscher. Die Holde Isolde ist zumindest ein cooler Name in meinen Augen. Und Jungs schreckt er nicht ab.
Dennoch hat es echt lange gedauert bis ich das Spiel spielen konnte. Alls alle schon die Essen-Spiele ad acta gelegt haben, und ich mich noch an ein paar Nachzügler machte, hatte ich die Gelegenheit es zu spielen. Und ich bin sehr froh, denn was sich mir hier bietet ist ein wundervolles Familienspiel, welches zu Recht von einigen als SdJ-Kaliber betrachtet wird.
Auf Familienniveau wird hier das Draften auf eine sehr einfache Art genutzt. Die Spieler wählen einfach nur die Bereiche in denen sie agieren möchten mit einem Wert zwischen 1 und 5. Natürlich möchte man überall dabei sein, aber kann nicht. Und während man einfach nur die höchsten Zahlen nehmen könnte, wäre eine zu breite Streuung auch ohne ausreichend Gewinn zu werten. Auch das Ausspielen der Karten ist denkbar einfach. Wobei auch hier natürlich Anfänger etliche Fehler machen können. Vorher mitzuzählen welche Karten man gesehen hat und danach mitzuzählen welche Arten gespielt wurden ist hilfreich.
Die Bereiche auszuwerten geht dann einfach und schon nach 6 Runden oder 30 Minuten ist der beste neue Ritter gekürt. Und wem das zu schnell langweilig wird, kann sich über die vielen alternativen Platten auf der Rückseite freuen. Da werden die Spiele abwechslungsreich, wenn man im Kopf mit umdenken kann. Was manches Kind natürlich besser kann, als die Oma, die eine andere Wertung im Kopf hatte.
Unterm Strich ist es ein Familienspiel wie ein modernes sein sollte. Mit modernen Mechanismen, welche die allermeisten Familien nicht kennen dürften. Und hier bietet sich auch gerade an, wirklich einfache Spiele zu machen, um das den Familien näher zu bringen. Schmidt Spiele hatte sich das schon bei Vienna mit Würfel-Einsetzmechanismen getraut. Und damit ist Holde Isolde ein sehr guter Vertreter eines Draftsspiels. Der einfachste und der passendste. Sowohl vom Thema als auch von allen weitern Elementen
Autor: Nicolas Poncin
Illustrator: Periô
Verlag: Schmidt Spiele, 2015
Spielerzahl: 2-4 Familienspieler
Links: Schmidt Spiele / Luding / BoardGameGeek
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