Es gibt einen neuen Aufwärmer in der Stadt. Between 2 Cities knüpft da an, wo vor ein paar Jahren 7 Wonders war. Ein schnelles Spiel, welches mit bis zu 7 Spielern gespielt werden kann. Und auch in voller Besetzung ist es schnell gespielt. Gedraftet wird dabei auch noch, denn nur so sind alle Spieler gleichzeitig involviert und es entsteht eigentlich keine Downtime. Das die Spielzeit dabei sogar kürzer ist mit gerade mal 20 Minuten und die lästige Aufbau und Abbauzeit wegfällt macht das Spiel gleich nochmal eine Nummer angenehmer. Sowas hat man halt gerne und es kann daher doch nur eine Empfehlung regnen. Denke ich.
Die Spieler Sind hierbei aber tatsächlich anders gefordert. Statt nur einfach ein paar Karten auszusuchen müssen sie aus einer Auswahl an Plättchen gleich zwei Stück jede Runde nehmen. Denn es baut nicht etwa jeder eine Stadt, sondern gleich zwei Städte. Eine mit seinem linken Nachbarn und eine mit seinem rechten. Da ist ganz schön Kommunikation gefordert, denn wenn ich sehe welche Plättchen ich meinem Nachbarn gebe, soll er natürlich auch ein bestimmtes davon für unsere Stadt reservieren. Keiner würde einen dabei hängen lassen, denn nur die schlechter der eigenen Städte geht in die Wertung ein, und jedem ist daher daran gelegen zwei sehr gute Städte zu bauen.
Das Spiel bedient sich dabei eines weiteren spannenden Tricks. Währen din Runde 1 und 3 normal genommen wird, und die Signale gegeben werden, ist in Runde 2 jeder auf sich alleine gestellt, weil dort Doppelplättchen für eine ganz schöne Füllung im Ort sorgen. Schnell wird dabei auch deutlich, ob die Spieler das gut kommuniziert haben.
Gefühlt sind bestimmte Strategien sehr stark. Viele Blaue Gebäude. Oder viele Graue Gebäude. Viele Parks, die aber jeder nur 2 Plättchen groß sind. eins von jedem und der Rest voll mit Wohnhäusern. Etc… Natürlich will man in beiden Städten unterschiedliche Strategien haben, damit man sich nicht selber untergräbt. Dabei noch auf die anderen Spieler zu achten ist zum Teil sehr schwer im Rahmen der wenigen Runden und sorgt dafür, dass das Spiel flott vorangeht.
Was fällt dieses Spiel davon ab, 7 Wonders zu schlagen? Vor allem der Einfluß auf das Spiel. 7 Plättchen sind am Anfang viel, aber wenn jeder 2 nimmt, ist nach drei Spielern schon vorbei. Gerade wenn man 7 Wonders nur zu dritt oder viert spielt, sieht man Teile seiner Hand wieder und kann entsprechend planen. Die Stärke von 7 Wonders Duel ist die direkte Beeinflussung des Mitspielers in der Auswahl. Das fällt bei Between 2 Cities selbst zu dritt gefühlt weg. Und während bei 7 Wonders genau bekannt ist, welche Karten alle rumlaufen und welche die andere noch auf der Hand haben und noch auslegen könnten, fällt hier der Zufall ordentlich ins Gewicht und bei kleineren Spielerzahlen könnten ganz bestimmte Plättchen einfach gar nicht mehr reinkommen. Gefühlt scheint das aber auch egal zu sein. Der Vorteil ist dafür auf der anderen Hand, das niemand einfach so vor sich einspielen kann, sondern jeder mit seinen Nachbarn spielen muss. Gerade in großen Gruppen von 6 oder 7 Spielern fallen die Vorteile von 7 Wonders auch weg und die Spieler können mehr aus dem Bauch spielen. Und da ist es eine willkommene Abwechslung.
Will Between 2 Cities überhaupt mit 7 Wonders konkurrieren? Eigentlich nicht. Und für sich alleine betrachtet sehe ich auch nur tolle Vorteile von dem Spiel. Die Nachteile wären eher die manchmal nicht auf große Entfernung sichtbaren Unterschiede der Plättchen. Es konzentriert sich auf eine Ecke mit einem Symbol. Ein grafisch frischere Gestaltung der restlichen Plättchen hätte hier bestimmt auch helfen können. Aber es funktioniert. Technisch ist das Spiel aber klasse. Es geht schnell und eignet sich hervorragend für genau das was es tun möchte: Ein Aufwärmer sein. Sechs oder sieben Leute warten auf die fehlenden um zwei richtige Gruppen für große Spiele zu sein? Dann lässt sich die Zeit mit diesem Spiel noch schneller überbrücken. Und mir macht das Spaß.
P.S.: Dem Spiel liegt übrigens eine Deutsche Anleitung bei. Ein Deutscher Vertrieb war aber nicht ausmachbar.
Autor: Matthew O’Malley, Morten Monrad Pedersen, Ben Rosset
Illustratorin: Beth Sobel
Verlag: Stonemaier Games, 2015
Spielerzahl: 2-7 Familienspieler
Links: Stonemaier Games / Luding / BoardGameGeek
Den Vorteil von 7 Wonders sehe ich tatsächlich nur bei weniger als 5 Spielern. Bei mehr ist Between 2 Citeies deutliuch angenehmer, denn 7Wonders hat dann die hohe Downtime und man sieht die Karten auch kein zweites Mal.