Wir reden heute über die Nominierten zum Spiel des Jahres und geben jeder unsere Tipps ab, welches Spiel wohl gewinnen wird. Im Anschluss wir auch über den noch anstehenden Deutschen Spielepreis. Wir schauen dabei auf die turbulente Geschichte des zweiten Preises in Deutschland und wie unterschiedlich sich dieser entwickelt hat im Vergleich zum Spiel des Jahres.
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SHOWNOTES
- Hauptthema 1 – SDJ
- Arne
- Machi Koro und Broom Service
- Rene
- The Game und Elysium
- Matthias
- Colt Express und Broom Service
- Arne
- Hauptthema 2 – DSP
- http://www.merz-verlag.com/deutscher-spielepreis.html
- http://www.merz-verlag.com/preistraumlger.html
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http://www.superfred.de/dS.html So eine Liste?
Sehr gut, das jemand die Zahlen festgehalten hat, auch wenn meine Erinnerung da ein knapperes Ergebnis hatte als es in Wahrheit war. Aber es war dennoch knapp.
Daher nochmals der Aufruf an alle mit abzustimmen.
Ist nicht mittlerweile der Golden Geek Award der aussagekräftigere Preis gegenüber sowohl dem SdJ und dem DSP? Ich meine, er dürfte eine größere Voter-Basis haben als der DSP und auf dem Haufen sicherlich auch mehr Expertise als das SdJ (und machen wir uns nichts vor, ein paar Spielebesprechungen beim katholischen Regionalradio der Diözese Eichstätt macht einen genauso wenig zu seinem „Experten“ wie dergleichen in der NOZ). Außerdem scheint mir die Sache mit der Nachwuchsschau aus der Jury selbst beim SdJ doch durchaus einen gewissen Meinungs-Inzest zu begünstigen.
Meiner Meinung nach: Nein. Im Gegenteil.
Der Golden Geek Award hat seine Berechtigung und ich sehe ihn auf eine gewisse Weise wie den DSP auf dem Publikumsniveau. Das die Masse schlauer ist als der einzelne gibt es zwar immer wieder, aber sie stimmt halt nicht immer. Um es mit den Simpsons zu sagen: „40 Millionen Raucher können sich nicht irren.“ Verstehe mich nicht falsch. Ich halte den DSP für sehr wichtig und super und möchte das er noch mehr Bedeutung erhält, aber das SdJ bleibt der bedeutender Preis.
Warum?
1) Neben dem Spiel.
Der SdJ versucht nicht zu sagen, „Heh hier ist das beste Spiel“, sondern er verfolgt auch alles drumrum. Zu einem Spiel gehört nicht nur ein schönes Spiel, sondern auch eins, welches zB erlernbar ist. Was nützt mir ein tolles Spiel wie Netrunner, wenn ich es nur spielen kann, wenn es mir einer beibringt, weil die Anleitung nicht besser ist als ein Gesetzestext für einen Legastheniker. Etwas übertrieben, aber auch wichtig. Die Qualität der Anleitungen in Deutschland hat in den letzen 20 Jahren sehr zugenommen und dennoch könnte es noch vielfach besser sein, nur wegen der Jury, die einen jedes Jahr auch wieder darauf hinweist. Und zu wissen, das einen so etwas einen Preis kosten kann der viel Geld einbringt ist etwas was sich kein Verlag leisten kann.
2) Die Zielgruppe, die Akzeptanz, das Vertrauen.
Was nützt es mir ein Spiel auszuzeichnen, was jeder eh wusste, oder wo nur die Hardcore Spieler was mit anfangen können. Die Jury möchte das Spielen weiter tragen. Auch der, der nur zwei mal im Jahr den Wag an den Tisch findet und was spielt, soll daran Freude haben. Und das tut sie auch anschaulich. Wenn jemand man keine Ahnung hat, dann kauft er das Spiel mit dem Pöppel. Da ist Vertrauen im Markt. Vertrauen das hart erarbeitet wurde. Vertrauen, das den Umsatz für die Verlage erwirtschafte hat. Und seine wir ehrlich, in den letzten 20 Jahren haben fast ausschließlich grandiose Spiele gewonnen. (In meinen Augen waren gerade mal zwei Spiele eine Gurke.)
3) Deutlichkeit
Und das Betrifft vor allem den Golden Geek. Die 30 Kategorien sind verdammt unübersichtlich. In jedem stehen etliche Spiele zur Auswahl, welche ich nicht da reinpacken würde. Schlösser des König Ludwig als Innovatives Spiel? King of New York als Thematisches Spiel? Pandemie die Heilung als Solo Spiel? Abyss als Kartenspiel? Da strotzt es nur so vor Sachen die ich nicht genauso einordnen kann, und wo der Preis völlig verwaschen wirkt. Da könnte gleich jedes Spiel in jeder Kategorie sein.
Die Jury dagegen sagt: Hier ist ein Super Spiel, und noch ein paar weitere die wir toll finden. Und wer öfters spielt, findet hier noch weitere Optionen. Jedes Spiel wird in seiner Art für seinen Platz auf der Liste begründet und wer sich schlau machen möchte findet in dem Heftchen das die Jury rausbringt sehr viele gute Infos.
Eins ist der Golden Geek aber für mich. Ein wertvollerer Preis als der Dice Tower Award. Aber das ist ein persönliches Gefühl. Der Dice Tower hat im Gegensatz dazu mehr Profil. Aber es sind so viele Sachen die mich Stirnrunzeln lassen.
Und nun das wichtigste: Dem Golden Geek und auch dem DSP ist leider ziemlich egal was die Verlage daraus machen. Nur das SdJ bietet darüber hinaus noch weitere Betreuung für die Spiele, die Verlage und die Preise. Und das macht den Preis nochmal extra aussagekräftiger als die Spielbesprechungen die du als Beispiel ranziehst.
„Da ist Vertrauen im Markt. Vertrauen das hart erarbeitet wurde. Vertrauen, das den Umsatz für die Verlage erwirtschafte hat.“
Allerdings stelle ich da jetzt mal die Frage, ob da der Hund mit dem Schwanz oder der Schwanz mit dem Hund wedelt, d.h. ob die Entscheidungen nur den Umsatz für die Verlage ankurbelt oder ob Entscheidungen bewußt im Hinblick auf Verlagsinteressen getroffen werden (weil z.B. für einige Verlage die Lizenzgebühren für den Pöppelaufdruck nicht lohnen würden (oder vielleicht lizenzrechtlich nicht zugelassen wären) und bei der Vergabe des Preises an einen „pöppeluninteressierten“ Verlag die entsprechenden Lizenzgebühren für SdJ wegfallen würden).
„Und nun das wichtigste: Dem Golden Geek und auch dem DSP ist leider ziemlich egal was die Verlage daraus machen. Nur das SdJ bietet darüber hinaus noch weitere Betreuung für die Spiele, die Verlage und die Preise. Und das macht den Preis nochmal extra aussagekräftiger als die Spielbesprechungen die du als Beispiel ranziehst.“
Aber genau das ist es doch, was einen an der Unabhängigkeit des SdJ zweifeln läßt. Ja, dem Verein ist nicht egal, was die Verlage aus dem Preis machen, da er aus den Lizenzgebühren seinen Geschäfts- und Förderbetrieb finanziert. Macht das den Preis aussagekräftiger? Und wenn ja, welche Aussage würde dadurch transportiert?
„Und seine wir ehrlich, in den letzten 20 Jahren haben fast ausschließlich grandiose Spiele gewonnen. (In meinen Augen waren gerade mal zwei Spiele eine Gurke.)“
Naja, da mögen die Meinungen auseinander gehen. Ich sehe zwar auch beim SdJ nur zwei Gurken, allerdings auch nur 2,5 grandiose Spiele. Den Rest halte ich für den Inbegriff von Mediokrität und der soliden Langeweile (bei den Kennerspielen liegt die Quote bei 1-1-2).
Dann wollen wir doch mal 2 konkrete Beispiele nennen, warum der Jury die Lizenzgebühren nicht wichtig sind:
1) 2012 gewinnt Kingdom Build von Queen Games. Der Verkauf lief nicht wirklich rosig. Alle haben der Jury schon vorher gesagt, dass deren Vertrieb nicht gut ankommt und entsprechend die Gelder nicht fließen werden. Der Jury war das egal. Es ging um das Spiel und das Kulturgut.
2) 2013 gewinnt ein kleines Kartenspiel Hanabi mit einem Ladenpreis von 8 Euro, wo an Lizenzgebühren kaum was rumkommen kann. Der Jury war das egal, denn es ging um das Spiel und das Kulturgut.
Und sollte sich ein Verlag entscheiden keinen Pöppel drauf zu machen, dann wäre das so und die Jury könnte damit leben. Es ist sogar so das die Jury die Möglichkeiten so weit einschränkt das der Pöppel nur mit Auflagen drauf darf. Hanabi gibt es mit Extragroßen Karten und mit Majohng-Steinen. Die haben keinen Pöppel drauf, weil die nicht das ausgezeichnete Spiel sind. Catan hat seit vielen Jahren keinen Pöppel mehr drauf, weil die Grafiken alle ausgetauscht wurden. Da verdient die Jury also gar nichts dran.
Der Preis ist so aussagekräftig und so stark, das Verlage nur ungern darauf verzichten. Das könnte eine gewisse Abhängigkeit der Verlage von der Jury bedeuten, aber die sehe ich nicht.
Die Jury ist unabhängig, weil sie sich nicht von Verlagen kaufen lässt. Im Gegenteil versucht sie unabhängig von jedem einzelnen Verlag allen in der Branche Leitlinien zu geben und zu sagen wie es besser geht. Und sie tut es nicht leise hinter verschlossenen Türen sondern öffentlich. Das ist unabhängig.
Ich möchte allerdings zu deinem Punkt 2) ergänzen: Ein Spiel für 6-8 EUR, welches sich dreimal so stark verkauft wie ein „normales“ Spiel für 19-29,90 ist für die Jury ähnlich erfolgreich, von daher ging das Wagnis, endlich mal ein Kartenspiel zum SdJ zu machen und damit gleichzeitig auch ein Zeichen zu setzen, durchaus auf.
Ich muss ehrlich sagen, dass der Golden Geek für mich völligst irrelevant ist. Natürlich ist das Wahlvolk größer und so gesehen aussagekräftiger, ABER es ist auch viel spezieller und m.E. weniger gestreut als beim DSP. Aber „aussagekräftiger“ eben auch bloß ‚global‘ gesehen, eben weil in der Hauptsache US-Spieler (meinetwegen noch Kanadier und mit Grüppchen vertreten noch weitere Anglophone) mit abstimmen, die aber doch ganz anders (wohl auch kulturell bedingt) spielen. Das ist interessant zu beobachten, aber sagt mir ja über den so schon grooßen Markt in DE/auf DE direkt nichts – der DSP hingegen schon sehr viel mehr. Das wird natürlich durch die Vielzahl an Kategorien wettgemacht, dass also jedes „Genre“ berücksichtigt wird, wo sich aber auch jeder Nicht-Geek drin verlieren kann und sicher auch wird (erst recht bei der Häßlichkeit der Seite).
Zum anderen bin ich auch so schon spieleüberfordert (finanziell und fast noch mehr zeitlich), weshalb meine Rote Liste des Geldes manchmal bearbeitet, dennoch nie kürzer wird, obwohl ich im Grunde nur Spiele auf DE draufstehen habe. Das schränkt mich freilich spielmechanisch schon etwas ein, weil hierzulande primär Eurogames zu haben sind (was mein hauptsächliches Spielniveau betrifft und auch in Ordnung geht), meines Wissens nur mit „Wir sind das Volk!“ ein einziges hier entstandenes CoSim existiert, Wargames ohnehin rar bis nicht vorhanden sind (wenigste Ausnahmen jüngst US-themenlastig bei den Schwerkräftigen) und Ameritrash quasi nur indirekt über Crowdfunding dazukommt (s. aktuelle Kampagnen zu den zwergen oder Shogun bspw.), die vom Kern her Eurogames figürlich usw. ‚ameritrashig‘ machen. Als eurogamender Ameritrasher, der vom Tabletop herkommt, sitze ich ohnehin meist zwischen den Stühlen, ersehne mir VIEL mehr Thema und themenvermittelte Atmosphäre in den Eurogames, liebe aber auch deren spielmechanische Herausforderungen, die als notwendige, aber eben längst nicht hinreichende Grundlage fungieren und unbedingt als Mittel zum Zweck (thematische Atmosphäre) zu schaffen haben.
Kurzum: Absolute Votingzahlen sind auch nur ein Aspekt, von wem und für wen sie da was genau erwählen, ist viel wichtiger. Und ob das Erwählte kategorial/thematisch/spielmechanisch/wie auch immer einem zusagt/liegt/anspricht/betrifft, muss man für sich feststellen. Daher ist erstmal gar kein Preis per se allaussagend oder qua status zu bevorzugen.
Ist letztlich ähnlich wie bei Rezis: Was nützen mir hippste Rezis von noch so lässigen Rezensenten, wenn die null auf das Augenmerk und Wert legen, was mir wichtig ist, ich am Ende also ggf. noch so wortgewaltig und hinhörlich deren Einschätzung erhöre, aber auch nicht weiß, ob das Spiel – für mich wichtig! – Thema vermitteln kann (bin eher, wenn auch vollkommen zombiebefreit der Spielertyp a la René).
Ich würde ja gerne auch für den dsp abstimmen, aber die schiere Auswahl erschlägt mich vollkommen. Und ich wüsste auf anhieb auch nicht, welche Spiele, die ich kenne, wirklich zum Jahrgang gehören. So eine Art Nominierungsliste wie in der Folge für den Niederländischen Preis erwähnt, würde für mich die Hürde, abzustimmen, auf jeden Fall senken. Im Moment habe ich leider nicht das Gefühl, dass ich das beste Spiel des Jahres kenne und darüber abstimmen könnte.
Eine Liste, welche Spiele alle zugelassen sind, gibt in Form der gesamten Liste aller Neuerscheinungen, welche letztes Jahr Essen und dieses Jahr Nürnberg vorgestellt wurden. Effektiv ist das folgende Listen:
http://www.spielbox.de/spielarchiv/sbmessen/sp142tab.php
http://www.spielbox.de/spielarchiv/sbmessen/sp151tab.php
Da kann man sich nun durchwühlen, oder einfach eine Liste machen und dann per Suche schauen, ob es auf den Seiten steht.
Es wird niemanden geben, der alle diese 1000 Spiele gespielt haben wird, daher reicht es vollkommen anzugeben, welche Spiele einem selber am Besten gefallen haben. Es ist halt ein Publikumspreis.
Hallo, ihr macht einen tollen Podcast. Einzige Kritik: Die Soundqualität! Es wäre toll, wenn ihr bessere Mikrofone habt und die Aufnahmetechnik verbessert. Ich würde anraten, wenn ihr zum podcasten die podwg.de nutzt. über teamspeak hat man da eine einzigartige Qualität. ich weiß nun nicht, womit ihr aufnimmt, könnte von der quali auch skype sein, was nicht so gut ist. ansonsten alles TOP!
Das Spiel war schon mal da, von den gleichen Autoren. Wie verhext! Um die nahezu gleichen Karten hat man ein Brett gebastelt. Finde es sogar schwierig zu erkennen welche Gebiete für das entsprechende Haus gelten. Leider kann man nun nichts mehr von den anderen klauen, weder Geld noch Tränke. Finde den Titel nicht gerechtfertig es gibt Besssers!