Guten Abend Liebe Bretterwisser, danke für die sehr interessante Folge diese Woche. Ich sehe es auch wie mein Namensvetter unter euch,dass die Klassifizierung in Eurogame und Ameri immer weiter an Bedeutung abnimmt. Bei meiner Kaufentscheidung spielen andete Faktoren eine Rolle. Meine Frage an Rene wäre übrigens welche Dungeon Crawler ( die ich eher Ameri zuordnen würde) er aktuell empfehlen kann?
Da ich jetzt gerade nicht eine Liste eurer gesamten Themen vor Augen habe, würde mich eine Sendung zum Thema Regeln ( Konzeption, Entstehungsprozess aber auch Qualitätskriterien für gute Regeln aus eurer Sicht interessieren.) Meine mich erinnern zu können, dass die SdJ Jury auch auf Regeln bezug genommen hat dieses Jahr.
Euch allen wünsche ich ein schönes Wochenende.
P.S. angeregt durch Matthias Kommentar habe ich Elisabeth Taylor gegoogelt und bin erstaunt über das Detail Wissen hinsichtlich der Ehemänner
Hallo liebe Bretterwisser,
diese Folge hat mich leider wahnsinnig gestört. Warum das so ist, versuche ich mal kurz hier zu beschreiben.
Ich finde euren Angang an das Thema nicht gut gewählt. Den Großteil der Sendung versucht ihr Definitionen für Ameri- bzw German Style Board Games zu finden. Aber für mich(!) kennzeichnen beide Begriffe kein Spielgenre, wie das z.B. Area-Control tut. Ihr merkt ja auch im Lauf der Sendung, dass sich einzelne Genres zu beiden Begriffen mehr oder weniger gut zuordnen lassen.
Für mich stehen diese viel mehr für eine Geschmacksrichtung, denn ein Mittel zur Kategoriserung. Welche Intention verfolgen beide Arten von Spielen, welche Designphilosophie stecken hinter ihnen
In der Sendung versucht ihr genau das. Aber ihr bedient euch mit euren Beispielen an Spielen aus dem „Massenmarkt“, womit wir zum Kern der Sache kommen. Ameri- und German Style sind für mich zwei extreme Positionen an Spielegeschmack, in dessen Mitte der größte Bereich liegt, voll mit Spielen unterschiedlichster Einflüsse, die liberale Spieler beide Lager ansprechen kann – die Masse eben.
Viel spannender wäre es gewesen, sich mit den beiden extremen Rändern zu beschäftigen. Dass Matthias mit seinem Ausklammern der „Strategy Games“ die Diskussion für einen der beiden schon zu Anfang verschließt, engt eure Besprechung leider noch mehr ein.
Mich hätten auch sehr die (Viel-)Spieler(-typen) innerhalb dieser Extreme interessiert. Wie zieht jemand seinen Spielspass aus einem Spiel, dass komplett durchrechenbar, über viele Mechanismen vezahnt ist – im Gegensatz zu jemandem, der chaotische Würfelorgien mit Rollenspielcharakter bevorzugt? Ich glaube so wärt ihr auch eher an den Punkt gestoßen, warum die Geschichten so unterschiedlich sind, die beide Spielertypen von ihren Erlebnissen erzählen. Und warum mancher thematischer Überbau dann doch austauschbar oder eben genau nicht ist.
Und zuletzt hat mich auch die historische Herleitung der beiden Begriffe gefehlt. Warum haben sich 2 große Märkte so unterschiedlich entwicklt (neben der Distanz hat auch ein Weltkrieg für einen geringen Kulturaustausch gesorgt) und wie hat das zu unterschiedlichen Spielen geführt.
Leider habt ihr euch mehr damit beschäftigt was passiert ist, nachdem sich diese beide Märkte gegenseitig geöffnet haben. Eben dass sich mehr aneinander angleicht, inspiriert und so auch zu dieser Explosion von tollen Spielen geführt hat.
Vielleicht erwarte ich an dieser Stelle zu viel, da all das vermutlich einige Zeit zur Vorbereitung beansprucht. Ich glaube dennoch, dass man über eine Betrachtung der Extreme tiefer diskutieren und so mehr aus diesem eigentlich hochinteressanten Thema herausholen hätte können.
So war es für mich eher eine „Laberfolge“ (was ich mitunter ja auch ganz gerne mag, vielleicht war ich nun nur etwas enttäuscht)…
Vielleicht könnt ihr das Thema in 100 Folgen noch mal wiederbesuchen.
Zu guter Letzt: Vielen Dank für euren tollen Podcast, der mir die Hausarbeit angenehm erleichtert.
Auch wenn ich dieses Mal den Meckeronkel rausgehängt habe.
Liebe Grüße aus Berlin
Matthias (ein anderer)
Christian S.
17. Juli 2018 um 9:40 Uhr - Antworten
Mir hat die Folge gut gefallen.
In einem einglischsprachigen Podcast (leider kann ich die genaue Quelle nicht mehr nennen) wurde als Kriterium für Ami- bzw Euro-Spiele noch gesagt: In Ami Spielen trifft der Spieler eine Entscheidung, und danach geschieht etwas Zufälliges. Also typisches Beispiel: Der Spiel entscheidet zu kämpfen, dann muß gewürfelt werden. In Euro-Spielen ist es dagegen eher umgekehrt: Es geschieht etwas Zufälligs, dann treffen die Spieler Entscheidungen. Typische Beispiele sind Spiele mit Würfeln wie Burgen von Burgund, Lorenzo oder Pulsar. Aber auch Puerto Rico (Zufälliges neues Plantagesplättchen) oder Agricola (zufälliges neues Aktionsfeld am Anfang einer Runde) erfüllen dieses Kriterium. Natürlich ist das nur eins von vielen Merkmalen, es gibt auch Euros, ganz ohne Zufallselement.
Was mir dagegen nicht so gut gefallen hat, ist die Ausklammerung von „Strategiespielen“. Daß diese eine dritte Kategorie neben Euro- und Ami.Spielen darstellen sollen finde ich nicht intuitiv. Da man z.B. sowohl Agricola als auch Twilight Imperium strategisch spielen kann empfinde ich den Begriff „Strategiespiel“ eher als Oberbegriff.
Guten Abend Liebe Bretterwisser, danke für die sehr interessante Folge diese Woche. Ich sehe es auch wie mein Namensvetter unter euch,dass die Klassifizierung in Eurogame und Ameri immer weiter an Bedeutung abnimmt. Bei meiner Kaufentscheidung spielen andete Faktoren eine Rolle. Meine Frage an Rene wäre übrigens welche Dungeon Crawler ( die ich eher Ameri zuordnen würde) er aktuell empfehlen kann?
Da ich jetzt gerade nicht eine Liste eurer gesamten Themen vor Augen habe, würde mich eine Sendung zum Thema Regeln ( Konzeption, Entstehungsprozess aber auch Qualitätskriterien für gute Regeln aus eurer Sicht interessieren.) Meine mich erinnern zu können, dass die SdJ Jury auch auf Regeln bezug genommen hat dieses Jahr.
Euch allen wünsche ich ein schönes Wochenende.
P.S. angeregt durch Matthias Kommentar habe ich Elisabeth Taylor gegoogelt und bin erstaunt über das Detail Wissen hinsichtlich der Ehemänner
Hallo liebe Bretterwisser,
diese Folge hat mich leider wahnsinnig gestört. Warum das so ist, versuche ich mal kurz hier zu beschreiben.
Ich finde euren Angang an das Thema nicht gut gewählt. Den Großteil der Sendung versucht ihr Definitionen für Ameri- bzw German Style Board Games zu finden. Aber für mich(!) kennzeichnen beide Begriffe kein Spielgenre, wie das z.B. Area-Control tut. Ihr merkt ja auch im Lauf der Sendung, dass sich einzelne Genres zu beiden Begriffen mehr oder weniger gut zuordnen lassen.
Für mich stehen diese viel mehr für eine Geschmacksrichtung, denn ein Mittel zur Kategoriserung. Welche Intention verfolgen beide Arten von Spielen, welche Designphilosophie stecken hinter ihnen
In der Sendung versucht ihr genau das. Aber ihr bedient euch mit euren Beispielen an Spielen aus dem „Massenmarkt“, womit wir zum Kern der Sache kommen. Ameri- und German Style sind für mich zwei extreme Positionen an Spielegeschmack, in dessen Mitte der größte Bereich liegt, voll mit Spielen unterschiedlichster Einflüsse, die liberale Spieler beide Lager ansprechen kann – die Masse eben.
Viel spannender wäre es gewesen, sich mit den beiden extremen Rändern zu beschäftigen. Dass Matthias mit seinem Ausklammern der „Strategy Games“ die Diskussion für einen der beiden schon zu Anfang verschließt, engt eure Besprechung leider noch mehr ein.
Mich hätten auch sehr die (Viel-)Spieler(-typen) innerhalb dieser Extreme interessiert. Wie zieht jemand seinen Spielspass aus einem Spiel, dass komplett durchrechenbar, über viele Mechanismen vezahnt ist – im Gegensatz zu jemandem, der chaotische Würfelorgien mit Rollenspielcharakter bevorzugt? Ich glaube so wärt ihr auch eher an den Punkt gestoßen, warum die Geschichten so unterschiedlich sind, die beide Spielertypen von ihren Erlebnissen erzählen. Und warum mancher thematischer Überbau dann doch austauschbar oder eben genau nicht ist.
Und zuletzt hat mich auch die historische Herleitung der beiden Begriffe gefehlt. Warum haben sich 2 große Märkte so unterschiedlich entwicklt (neben der Distanz hat auch ein Weltkrieg für einen geringen Kulturaustausch gesorgt) und wie hat das zu unterschiedlichen Spielen geführt.
Leider habt ihr euch mehr damit beschäftigt was passiert ist, nachdem sich diese beide Märkte gegenseitig geöffnet haben. Eben dass sich mehr aneinander angleicht, inspiriert und so auch zu dieser Explosion von tollen Spielen geführt hat.
Vielleicht erwarte ich an dieser Stelle zu viel, da all das vermutlich einige Zeit zur Vorbereitung beansprucht. Ich glaube dennoch, dass man über eine Betrachtung der Extreme tiefer diskutieren und so mehr aus diesem eigentlich hochinteressanten Thema herausholen hätte können.
So war es für mich eher eine „Laberfolge“ (was ich mitunter ja auch ganz gerne mag, vielleicht war ich nun nur etwas enttäuscht)…
Vielleicht könnt ihr das Thema in 100 Folgen noch mal wiederbesuchen.
Eine Empfehlung möchte ich aussprechen. Folgender, sehr langer BGG-Artikel zum Thema hat mir sehr gut gefallen:
https://boardgamegeek.com/blogpost/27367/schools-design-and-their-core-priorities
Zu guter Letzt: Vielen Dank für euren tollen Podcast, der mir die Hausarbeit angenehm erleichtert.
Auch wenn ich dieses Mal den Meckeronkel rausgehängt habe.
Liebe Grüße aus Berlin
Matthias (ein anderer)
Mir hat die Folge gut gefallen.
In einem einglischsprachigen Podcast (leider kann ich die genaue Quelle nicht mehr nennen) wurde als Kriterium für Ami- bzw Euro-Spiele noch gesagt: In Ami Spielen trifft der Spieler eine Entscheidung, und danach geschieht etwas Zufälliges. Also typisches Beispiel: Der Spiel entscheidet zu kämpfen, dann muß gewürfelt werden. In Euro-Spielen ist es dagegen eher umgekehrt: Es geschieht etwas Zufälligs, dann treffen die Spieler Entscheidungen. Typische Beispiele sind Spiele mit Würfeln wie Burgen von Burgund, Lorenzo oder Pulsar. Aber auch Puerto Rico (Zufälliges neues Plantagesplättchen) oder Agricola (zufälliges neues Aktionsfeld am Anfang einer Runde) erfüllen dieses Kriterium. Natürlich ist das nur eins von vielen Merkmalen, es gibt auch Euros, ganz ohne Zufallselement.
Was mir dagegen nicht so gut gefallen hat, ist die Ausklammerung von „Strategiespielen“. Daß diese eine dritte Kategorie neben Euro- und Ami.Spielen darstellen sollen finde ich nicht intuitiv. Da man z.B. sowohl Agricola als auch Twilight Imperium strategisch spielen kann empfinde ich den Begriff „Strategiespiel“ eher als Oberbegriff.