Da haben wir mal wieder mein Lieblingsthema es wird zu viel gelobt. Kaum übt mal jemand Kritik an einem Spiel (Majesty) und sei es auch nur weil er meint, dass es ihm nicht gefällt wird direkt drauf „gehauen“.
Ich finde die Aussage „Das Spiel ist so toll, da man nix falsch machen kann“ spricht doch eigentlich eher gegen das Spiel. Klar ist es ein Familienspiel und kein Kennerspiel wo man lange grübeln muss. Aber wenn es am Ende total egal ist welche Karte ich nehme, dann brauch ich das Spiel doch gar nicht spielen.
Ich habe es bisher nur zu zweit gespielt, da hat man noch mal kurz geschaut ob man irgendwo die Mehrheiten noch beeinflussen kann, aber ansonsten war man auch mit Karte X glücklich wenn man Karte Y nicht bekommen konnte.
Ich würde es vermutlich noch mal spielen wenn jemand Mitspieler sucht, aber habe es erstmal von meiner Wunschliste gestrichen.
Natürlich darf einem auch mal ein Spiel nicht gefallen, aber natürlich hauen wir sofort auf Matthias wenn er nicht unserer Meinung ist ;-).
Matthias Kritik ist natürlich berechtigt aber genauso unser Lob. Und das wir dann scherzhaft etwas übereinander herfallen gehört ein bisschen dazu.
Der Satz “Das Spiel ist so toll, da man nix falsch machen kann” soll ja aber auch nicht bedeuten das Entscheidungen keinen Einfluss haben. Aber es gibt im Spiel nie den Fall das ich mal gar nichts machen kann und somit blockiert bin, während die andern um mich herum fleißig Punkte sammeln. Ich bekomme immer etwas im meinem Zug, und ich denke das gerade für Kinder und/oder Spieleneulinge sehr angenehm da sie sich nie offensichtlich in eine Sackgasse manövrieren können.
Abschließend zum Thema „Lob vs. Kritik“ ist glaube ich noch zu sagen das wir nicht die Zeit und Lust haben groß über „schlechte“ Spiele zu reden. Wir wollen den Leuten Spiele empfehlen und nicht davon abraten.
Gruß
René
Carsten
20. Dezember 2017 um 14:35 Uhr - Antworten
Das Ding ist aber das Matthias Einwände alle berechtigt waren, die Antworten darauf aber eher gefühlsgesteuert. Das viele 2er Münzen drin sind ändert nicht an der Tatsache, dass keine 5er drin sind.
Ich habe es am Montag einmal gespielt und fand es unglaublich langweilig. Das Überspringen vieler Karten lohnt meist gar nicht und dann nimmt man halt eine von den ersten drei. Meist die bei der man sofort die meisten Punkte bekommt. Vorher guckt man noch kurz ob ein Angriff möglichst viele Gegner schädigt und das war’s. Die Aufmachung ist wirklich hübsch aber viele Entscheidungen stecken hier nicht drin. Auch als Familienspiel ist mir das zu schlapp.
Alles funktioniert, es sieht sehr gut aus und spielt sich OK. Aber ganz ehrlich, wer braucht ein Spiel das OK ist, wenn die Schränke mit anderen/besseren Titeln gefüllt sind.
Sebastian Rapp
18. Dezember 2017 um 9:45 Uhr - Antworten
Hier noch die „fehlende“ Antwort zur Ethnos-Frage an mich:
Tatsächlich waren wir sehr am Hadern, ob wir Ethnos überhaupt auf Deutsch machen sollen. Wir mochten das Spiel, aber insb. die Schachtelgestaltung fanden wir (wie so viele) zum Spiel unpassend. Wir haben dies Cmon auch mitgeteilt und uns schlussendlich doch dafür entschieden, Ethnos so wie es ist zu veröffentlichen. Weil es einfach zu gut ist, trotz der Schachtelgestaltung.
Eine eigene Cover-Illustration nur die deutsche Ausgabe zu entwerfen, stand dabei nicht zur Debatte. Dafür gibt es viele Gründe. Unter anderem natürlich das bereits angesprochene Budget, schließlich sind wir „nur“ der lokalisierende Vertriebspartner von Cmon, d. h. der Kuchen muss mit einer weiteren Partei geteilt werden, außerdem sind auch die Startauflagen bei solchen Titeln nicht in einer Größenordnung, dass sie Spielraum für eine eigene Cover-Illu bieten würden. Ein weiterer Aspekt ist, dass wir für gewöhnlich Titel lokalisieren, nicht in Lizenz nehmen. D. h. wir veröffentlichen eine ins Deutsche übertragene Ausgabe der Originalversion, wir gestalten nicht auf Grundlage des Originals eine komplett eigene deutsche Ausgabe. Mit allen damit einhergehenden Vor- und Nachteilen. Und zu guter Letzt darf man auch nicht vergessen, dass für Ethnos mit John Howe ein renommierter Künstler engagiert wurde. Die Cover-Illu wurde von Cmon so akzeptiert, da wäre es dann, insb. für den Original-Verlag auch nicht so einfach, dem Künstler zu sagen „Du, die Deutschen finden dein Cover … nicht so toll und machen ein eigenes …“
Aber … mittlerweile sieht es auch Cmon so, dass die Schachtelgestaltung nicht unbedingt den Geist des Spiels widerspiegelt. Was auch immer das für die Zukunft bedeuten mag.
Christian S.
23. Januar 2018 um 10:13 Uhr - Antworten
Hallo Arne, prima Erklärung von Ethnos. Nach einer anderen Erklärung auf einem YouTube-Kanal dachte ich, das klingt ja nicht so interessant. Aber du hast es so erklärt, daß bei mir der Funke übergesprungen ist. Prima!
Majesty hat mir Spaß gemacht. Mehr Spaß als z.B. 8-Minuten-Imperium, das ja den gleichen Mechanismus verwendet. Klar ist es nicht so gut wie Splendor, wenn man es mal wegen des selben Autors mal damit vergleicht. Denn bei Splendor kann man planen („jetzt hole ich mir die KArte, damit ich mir diese da billiger kaufen kann und langfristig spiele ich auf die Karte da oben.“) Bei Majesty muß man halt nehmen, was man kriegt. Auch wenn es Leute gibt, die die fehlenden 5er Münzen nicht stören, wäre es nicht einfach besser, wenn zusätzlich welche enthalten wären? Was mich bei Majesty etwas nervt ist, das man ziemlich kurz getaktet immer weider die Kartenauslage schieben muß. Aber wenn es ein Mitspieler macht, ist es ok 🙂 Was ich nicht so gut finde an Majesty – und darüber habe ich bisher noch nirgends etwas gelesen, weshalb mich dazu auch eure Meinung interessieren würde: Gegen Ende ist es für mich nur noch eine Rechen-Orgie. „Diese Karte bringt mir direkt so viele Punkte, für die Mehrheiten bekommen ich dann so viele Punkte und der Bonus für verschiedene Karten ist dann so hoch, macht zusammen soundsoviele Punkte“. Und das rechnet man dann in jedem der letzten Züge für jede Karte der Auslage durch.
Schöne Folge! 🙂
Wie spielt dich Ethnos denn zu zweit?
Gruß
Jens
Hi
Da haben wir mal wieder mein Lieblingsthema es wird zu viel gelobt. Kaum übt mal jemand Kritik an einem Spiel (Majesty) und sei es auch nur weil er meint, dass es ihm nicht gefällt wird direkt drauf „gehauen“.
Ich finde die Aussage „Das Spiel ist so toll, da man nix falsch machen kann“ spricht doch eigentlich eher gegen das Spiel. Klar ist es ein Familienspiel und kein Kennerspiel wo man lange grübeln muss. Aber wenn es am Ende total egal ist welche Karte ich nehme, dann brauch ich das Spiel doch gar nicht spielen.
Ich habe es bisher nur zu zweit gespielt, da hat man noch mal kurz geschaut ob man irgendwo die Mehrheiten noch beeinflussen kann, aber ansonsten war man auch mit Karte X glücklich wenn man Karte Y nicht bekommen konnte.
Ich würde es vermutlich noch mal spielen wenn jemand Mitspieler sucht, aber habe es erstmal von meiner Wunschliste gestrichen.
Gruß
René
Natürlich darf einem auch mal ein Spiel nicht gefallen, aber natürlich hauen wir sofort auf Matthias wenn er nicht unserer Meinung ist ;-).
Matthias Kritik ist natürlich berechtigt aber genauso unser Lob. Und das wir dann scherzhaft etwas übereinander herfallen gehört ein bisschen dazu.
Der Satz “Das Spiel ist so toll, da man nix falsch machen kann” soll ja aber auch nicht bedeuten das Entscheidungen keinen Einfluss haben. Aber es gibt im Spiel nie den Fall das ich mal gar nichts machen kann und somit blockiert bin, während die andern um mich herum fleißig Punkte sammeln. Ich bekomme immer etwas im meinem Zug, und ich denke das gerade für Kinder und/oder Spieleneulinge sehr angenehm da sie sich nie offensichtlich in eine Sackgasse manövrieren können.
Abschließend zum Thema „Lob vs. Kritik“ ist glaube ich noch zu sagen das wir nicht die Zeit und Lust haben groß über „schlechte“ Spiele zu reden. Wir wollen den Leuten Spiele empfehlen und nicht davon abraten.
Gruß
René
Das Ding ist aber das Matthias Einwände alle berechtigt waren, die Antworten darauf aber eher gefühlsgesteuert. Das viele 2er Münzen drin sind ändert nicht an der Tatsache, dass keine 5er drin sind.
Ich habe es am Montag einmal gespielt und fand es unglaublich langweilig. Das Überspringen vieler Karten lohnt meist gar nicht und dann nimmt man halt eine von den ersten drei. Meist die bei der man sofort die meisten Punkte bekommt. Vorher guckt man noch kurz ob ein Angriff möglichst viele Gegner schädigt und das war’s. Die Aufmachung ist wirklich hübsch aber viele Entscheidungen stecken hier nicht drin. Auch als Familienspiel ist mir das zu schlapp.
Alles funktioniert, es sieht sehr gut aus und spielt sich OK. Aber ganz ehrlich, wer braucht ein Spiel das OK ist, wenn die Schränke mit anderen/besseren Titeln gefüllt sind.
Hier noch die „fehlende“ Antwort zur Ethnos-Frage an mich:
Tatsächlich waren wir sehr am Hadern, ob wir Ethnos überhaupt auf Deutsch machen sollen. Wir mochten das Spiel, aber insb. die Schachtelgestaltung fanden wir (wie so viele) zum Spiel unpassend. Wir haben dies Cmon auch mitgeteilt und uns schlussendlich doch dafür entschieden, Ethnos so wie es ist zu veröffentlichen. Weil es einfach zu gut ist, trotz der Schachtelgestaltung.
Eine eigene Cover-Illustration nur die deutsche Ausgabe zu entwerfen, stand dabei nicht zur Debatte. Dafür gibt es viele Gründe. Unter anderem natürlich das bereits angesprochene Budget, schließlich sind wir „nur“ der lokalisierende Vertriebspartner von Cmon, d. h. der Kuchen muss mit einer weiteren Partei geteilt werden, außerdem sind auch die Startauflagen bei solchen Titeln nicht in einer Größenordnung, dass sie Spielraum für eine eigene Cover-Illu bieten würden. Ein weiterer Aspekt ist, dass wir für gewöhnlich Titel lokalisieren, nicht in Lizenz nehmen. D. h. wir veröffentlichen eine ins Deutsche übertragene Ausgabe der Originalversion, wir gestalten nicht auf Grundlage des Originals eine komplett eigene deutsche Ausgabe. Mit allen damit einhergehenden Vor- und Nachteilen. Und zu guter Letzt darf man auch nicht vergessen, dass für Ethnos mit John Howe ein renommierter Künstler engagiert wurde. Die Cover-Illu wurde von Cmon so akzeptiert, da wäre es dann, insb. für den Original-Verlag auch nicht so einfach, dem Künstler zu sagen „Du, die Deutschen finden dein Cover … nicht so toll und machen ein eigenes …“
Aber … mittlerweile sieht es auch Cmon so, dass die Schachtelgestaltung nicht unbedingt den Geist des Spiels widerspiegelt. Was auch immer das für die Zukunft bedeuten mag.
Hallo Arne, prima Erklärung von Ethnos. Nach einer anderen Erklärung auf einem YouTube-Kanal dachte ich, das klingt ja nicht so interessant. Aber du hast es so erklärt, daß bei mir der Funke übergesprungen ist. Prima!
Majesty hat mir Spaß gemacht. Mehr Spaß als z.B. 8-Minuten-Imperium, das ja den gleichen Mechanismus verwendet. Klar ist es nicht so gut wie Splendor, wenn man es mal wegen des selben Autors mal damit vergleicht. Denn bei Splendor kann man planen („jetzt hole ich mir die KArte, damit ich mir diese da billiger kaufen kann und langfristig spiele ich auf die Karte da oben.“) Bei Majesty muß man halt nehmen, was man kriegt. Auch wenn es Leute gibt, die die fehlenden 5er Münzen nicht stören, wäre es nicht einfach besser, wenn zusätzlich welche enthalten wären? Was mich bei Majesty etwas nervt ist, das man ziemlich kurz getaktet immer weider die Kartenauslage schieben muß. Aber wenn es ein Mitspieler macht, ist es ok 🙂 Was ich nicht so gut finde an Majesty – und darüber habe ich bisher noch nirgends etwas gelesen, weshalb mich dazu auch eure Meinung interessieren würde: Gegen Ende ist es für mich nur noch eine Rechen-Orgie. „Diese Karte bringt mir direkt so viele Punkte, für die Mehrheiten bekommen ich dann so viele Punkte und der Bonus für verschiedene Karten ist dann so hoch, macht zusammen soundsoviele Punkte“. Und das rechnet man dann in jedem der letzten Züge für jede Karte der Auslage durch.