Es ist unfassbar wie einfach Ideen sein können. Und es braucht auch nicht viel Material. Und ich meine nicht Jenga. Selbst Uno hat mehr Regeln. Auch wenn man ohne all die vielen Hausregeln spielt. Ungefähr so lässt sich Codenames erklären. Ein perfektes Kommunikationsspiel mit wenig Regel und wenig Material. Und wenig Material bedeutet an dieser Stelle 200 beidseitig bedruckte Karten. Aber mit dem Material kann man unfassbar viel spielen. und unfassbar viel Spaß haben. Allein dafür ist es eine Empfehlung.

In Codenames teilen wir uns zwei Teams die einem Trupp von Agenten rausgeschickt haben. 25 Begriffe auf de Tisch stehen für 25 Personen. Davon sind 8 Agenten eines Teams, 9 Agenten des anderen Teams, 7 Zivilisten und 1 Assassine. Wer den erwischt hat gleich verloren. Sonst geht es halt nur darum die eigenen Agenten zu finden. Einer im Team weiß es und erklärt es dem Rest seines Teams über einen Begriff und eine Zahl. Damit sagt er wie viele der Geheimnamen sich mit dem Begriff assoziieren lassen.

Und das war es wirklich schon. Die Freude kommt auf, wenn man sieht wie sehr manche um die Ecke denken. Es ist noch ein einfaches bei Wald-2 auf den Elf und den Läufer zu kommen. Andere Sachen sind schon schwerer. Ein großer Vorteil ist die Zweideutigkeit vieler Begriffe. Ein Hamburger kann sowohl ein Mensch als auch was zu Essen sein. Ein Morgenstern ist nicht nur eine Waffe. Und zum Saturn passt sowohl der Gürtel als auch das Telefon. Auch um die Ecke gedacht gibt es da viele. Bei einer Bombe denken manche vielleicht an eine Eisbombe. Und Kamm und Tempo haben beide was mit Tieren zu tun, wenn man an den Hahn und das Spiel Tempo kleine Schnecke denkt.

Die Menge an Begriffen die beiliegen ist unfassbar hoch. Da 25 aus 400 Karten eine echte Variation darstellen dürfte es etliche Partien dauern bis da mal die Luft rausgehen sollte. Und es ist nur offensichtlich da noch Karten mit Begriffen aus einem Bereich nachzuschieben, wobei ich bezweifle, dass das so schnell nötig ist. Und wer dennoch nur noch Codenames Spielen kann, der sollte sich im Notfall mit eigenen Begriffen aushelfen können. Je verwandter alle Wörter sind, desto schwerer wird es ja. Vielleicht kennt einer meiner Leser ja auch ein schönes Spiel, dessen Karten man klauen kann. Und ja Dixit ist auch eine Option, dann muss man halt statt Begriffe die Bilder in Worte fassen. Spannend fände ich das allemal.

Wer später im Monat nach Dallas zur BGG.CON fliegt darf sich darauf gefasst machen das dort eine Live-Version gespielt wird. Die Spieler erhalten Begriffe zugewiesen und dürfen sich im Raum verteilen. Mit echten Menschen als Agenten klingt das auch spannend. Das nachzubasteln als Großgruppenspiel sollte auch nicht so schwer sein. Bis dahin werde ich aber bestimmt noch einige Runden Freude an diesem Spiel haben, welches so schnell geht, dass genauso als Aufwärmen wie als Abendfüllend Freude machen kann.

Daumen Hoch 1Daumen Hoch 2

Autor: Vlaada Chvátil
Illustratorin: Tomáš Kučerovský
Verlag: Heidelberger Spieleverlag, Czech Games Edition 2015
Spielerzahl: 4-8+ Familienspieler
Links: Heidelberger Spieleverlag / Luding / BoardGameGeek